„Ausstellung & Schau“
Die Geschichte der Kettenschlepp-Schifffahrt hat für Aschaffenburg eine lange und eine kurze Phase: Die lange ergibt sich aus der „ein halbes Jahrhundert“ dauernden Einsatzphase dieser Dampfer auf dem Main – oder eben „50 Jahre“, von 1886 („Mainkette“ von Mainz bis Aschaffenburg) über die 8 bayrischen Schiffe von 1898 bis 1912 (neue Endstation Bamberg) und ab da bis 1936 (letzte Fahrt auf dem Main). Das waren für die Aschaffenburger intensive maritime Erlebnisse, schon wegen der täglichen Präsenz und Geräuschkulisse der „laut brüllenden Määkuh-Dampfpfeife“.
Die kurze Phase soll darstellen, dass nach der Einholung der Kette aus dem Main 1938 und dem folgenden Privat-Erwerb des Schiffes die Umrüstung zur Bade- und Ruderbootstation erfolgte, aus der später dann eine Gaststätte wurde – als Aufbau und fast ohne Sicht auf das darunter liegende Kettenschiff! Was folgte, war die Umgewöhnung bei allen Einheimischen, die unter „Määkuh“ nicht mehr das Schiff an sich, sondern nur noch die Gaststätte mit ihrer gebogenen Form kannten – bis 2009. Da wechselte das Schiff wieder den Besitzer – und ihre „Neu-Entdeckung“ mit möglichen musealen und touristischen Nutzungen rückte in den Focus.
Das war die Stunde der Määkuh-Freunde und ihres „Arbeitskreises Technikdenkmal Määkuh“ und ihrer dann folgenden Aufbauphase einer neugearteten Ausstellung. Statt einem durchgehenden Konzept entstand eine Themenschau in verschiedenen Dimensionen, schwerpunktmäßig mit 3D-Dioramen und Großmodellen, eingebunden in Text- und Fotowände – Stelen – einer Wandzeitung, wie man sie früher noch kannte. Das Ziel: Im voll digitalen Zeitalter mit seinen unendlichen Möglichkeiten (auch des Wegpackens) noch einmal den guten alten Modellbau herauszukramen und seine dauerhafte Präsenz zu einem langfristig genießbaren Erlebnis – einer langen Phase – zu machen.