Der Winterhafen am Schloss

Der Winterhafen am Schloss
Neun Kettenschiffe im Winterhafen – das ist Rekord. Wir schreiben das Jahr 1912 – das 8. Kettenschiff „K.B.K.S. Nr. VIII“ wurde gerade fertiggestellt, da kommt noch ein Gast. Die inzwischen abgelöste AG MAINKETTE hatte gerade ihren Kettenrest der Strecke Mainz – Frankfurt an die Bayern verkauft und brachte ihn nach Aschaffenburg zur weiteren Verwendung. Die Schleppfahrt erfolgte mit einem ihrer nun nicht mehr benötigten Schleppdampfer – und der blieb gleich da! Wir wissen wenig über diesen Vorgang, aber etliche Postkarten haben ihn fest gehalten: ein Doppelschornstein-Schiff (Markenzeichen der Mainzer) liegt vorn im Winterhafen! Wir tippen auf Erwerb zum Schrottwert und dann Werkstatt-Einsatz.

Dieses Diorama unterscheidet sich von den anderen: Es ist im Maßstab 1:250 gebaut, um zu dem Kartonmodell „Schloss Johannisburg“ zu passen, das sein Designer Christian Westarp unserem Team gestiftet hat. Da hat er dann auch gleich für die Mini-Kartonmodelle der Schiffe im gleichen Maßstab gesorgt, schon war das Gesamt-Diorama fertig. Nicht ganz: Unser leider verstorbener Video-Künstler Rudi Scherf steuerte – per Mini-Bildschirm verborgen im Schloss-Torbogen – ein 10-minütiges Video über die Szenen im Winterhafen und die am Bahnhof bei, es läuft seitdem Tag und Nacht im Schaufenster Erbsengasse 11 … Toll gemacht, Rudi !

Aschaffenburg aufgepasst – so voll ging es jedes Jahr im Winter zu – vor dem Schloss!

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  • Aus den Pressemedien

    Die Määkuh wird Museum

    Jahrzehntelang tuckerte ein ungewöhnliches Gefährt den Main an einer schweren Kette hinauf und hinab. Der letzten "Määkuh" drohte die Schrottmühle - doch nun ist das Industriedenkmal gerettet.

    Für die "Määkuh" hat sich überraschend das Blatt zum Guten gewendet. Das Aschaffenburger Rathaus berichtet, dass der vermutlich letzte Main-Kettenschlepper, der einst zwischen Hanau und Bamberg Lastkähne zog, saniert und künftig sein Dasein am Mainufer fristen werde. Die Stadt Hanau hatte im Sommer wie andere Anrainerkommunen einen Obolus zur Instandsetzung des 110 Jahre alte Schiffes angekündigt, das den Status eines Industriedenkmals besitzt.

    Quelle: Frankfurter Rundschau vom 10.4.2010

    Die Määkuh wird Museum

    Das Muhen der Mainkuh

    Kettenschifffahrt: Jahrzehntelang spielte sie auf dem Main eine wichtige Rolle. Von weit her hörte man das Nahen der Boote, die sich schwer schnaubend an einer im Fluss verankerten Kette gegen die Strömung quälten – an Schweinfurt vorbei bis nach Bamberg.

    Die Kettenschifffahrt spielt in der viele Jahrhunderte langen Geschichte der Schifffahrt auf dem Main eine nicht unerhebliche Rolle. Begonnen hat sie im Jahre 1886, als sie erstmals von Mainz bis Aschaffenburg ihren Betrieb aufnahm. 1899 wurde die Kette bis Würzburg, 1901 bis Kitzingen und 1912 bis Bamberg verlegt.

    Quelle: Mainpost vom 9.1.2011

    Das Muhen der Mainkuh

    Staken, Flößen, Treideln

    Flussgeschichte im Jahr der Landesausstellung

    Neue Publikation: Klaus Merkle hat über die „Treidel- und Kettenschleppschifffahrt auf dem bayerischen Main“ geschrieben

    Kettenschleppschiffe hat Klaus Merkle in seiner Kindheit nicht mehr gesehen – deren Zeit war in den 1940er Jahren abgelaufen. Aber die uralte Fortbewegung des Stakens und die Flößerei hat er als Bub erlebt. Diese Erinnerungen wurden wach, als er sich im Vorfeld der Landesausstellung „Main und Meer“ intensiv mit der Treidel- und Kettenschleppschifffahrt auf dem Main beschäftigte. Aus einem Vortrag für die Numismatische Gesellschaft Schweinfurt, deren Mitglied Merkle seit langem ist, entstand ein Sonderheft. Es ist bereits das vierte aus seiner Feder.

    Quelle: Mainpost vom 31.1.2013

    Staken, Flößen, Treideln